Reinhold Brinkmann

deutscher Musikwissenschaftler; Prof. u. a. in Berlin und Harvard; s. Forschungsinteressen reichten vom Mittelalter bis zur musikalischen Moderne und Avantgarde; widmete sich auch der Aufarbeitung der musikwissenschaftlichen Vergangenheit im Nationalsozialismus und der NS-Musikideologie; erhielt 2001 den Ernst-von-Siemens-Musikpreis

* 21. August 1934 Wildeshausen

† 10. Oktober 2010 Eckernförde

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 43/2001

vom 15. Oktober 2001 (ne), ergänzt um Meldungen bis KW 41/2010

Herkunft

Reinhold Brinkmann wurde am 21. Aug. 1934 im oldenburgischen Wildeshausen geboren. Sein Vater, Heinrich Brinkmann, war in den 1920er Jahren als einer der letzten Allround-Musiker zum so genannten Stadtpfeifer ausgebildet worden; er spielte Geige, Klarinette, Posaune und Tenorhorn.

Ausbildung

Bereits als Kind erhielt B. Klavierunterricht. Mit Hilfe des Notenbestands seines Vaters verschaffte er sich Zugang zur großen klassischen Orchesterliteratur. Nach dem Abitur (1955) in Delmenhorst begann er ein Studium der Schulmusik (Hauptfach Gesang) mit dem Beifach Deutsch an der Staatlichen Hochschule für Musik und der Universität Hamburg. Nachdem B. 1957 beim "Europäischen Forum Alpbach" ein Konzert des amerikanischen Pianisten Paul Jacobs mit dem gesamten Klavierwerk Arnold Schönbergs und Karlheinz Stockhausens Klavierstück IX gehört und mit dem Pianisten über die Konzeption dieser Musik diskutiert hatte, beschloss er, sich stärker der musikwissenschaftlichen Forschung und besonders der zeitgenössischen Musik ...